Ans Herz gelegt

Mittwoch, 18. Januar 2006

David Binney, sax

David-Binney-SouthEs ist, finde ich, wieder einmal Zeit, eine dringende Empfehlung auszusprechen. David Binney ist Saxophonist, hierzulande nicht so bekannt, sollte es aber bei Zeiten werden. Vielleicht ist er eher als Sideman von Joel Harrison bekannt. Er spielt ganz wunderbar, oft entrückt und ein bisschen wie nicht von dieser Welt. Als Musiker, d.h. als Instrumentalist und Komponist, hat er eine ganz eigeständige Stimme gefunden.
Ans Herz gelegt seien zwei Alben von ihm, die hierzulande leicht erhältlich sind, da sie auf dem deutschen Act-Label erschienen sind. Da wäre einmal 'South', stilistisch im Modern Jazz angesiedelt. Wunderschöne, lyrische Musik, akustischer Sound.
David-Binney-BalanceElektrisch-eklektisch hingegen klingt 'Balance', das - im besten Sinn des Wortes - mehr als Fusion einzustufen ist. Jazzige und rockige Einflüsse, viel Groove, aber auch extrem schöne extrem langsame Nummern mit Gesang oder ein reines Bläserarrangement ergeben trotz aller Heterogenität ein Ganzes.
Beide Alben betören durch ihren eigenen Sound, die schönen Melodien und die Umsetzung der Musik durch famosen Besetzungen. Wie gesagt, nicht ganz von dieser Welt.

Freitag, 9. September 2005

Ans Herz gelegt: Mirakle

mirakleDa ich gerade einen Großteil meiner CD-Sammlung rippe, um meinen brandneuen 20-GB MP3-Player zu füllen, entdecke ich immer wieder Alben neu. Musik, die ich lange nicht gehört habe, die aber immer noch einfährt wie beim ersten Hören. Ein paar dieser Scheiben möchte ich weiterempfehlen.
Heute ist ein Projekt von und mit Derek Bailey, Gitarre, Jamaaladeen Tacuma, Bass, Calvin Weston, Drums, und deren Album 'Mirakle' dran. Beschrieben als 'Harmolodic Noise Funk' ist es eine Tour de force, energiegeladen, von groovig bis noisig, sehr frei, und trotzdem ganz locker gespielt. Diese drei Herren improvisieren lang, heftig und ohne Regeln, das Ergebnis ist mitreissend.
Dabei sind sie durchaus sehr gegensätzlich. Tacuma und Weston sind eine langgediente, bestens zusammengespielte Rhythmusgruppe, die man vor allem als unnachahmliche Groove-Spezialisten für Jazz und Free-Funk oder von Ornette Coleman her kennt. Bailey ist quasi die grande dame der freien, non-idiomatischen Improvisation, der radikal sein eigenes, vom Jazz unabhängiges Idiom gesucht, gefunden und nie wieder verlassen hat. Wie sich diese Gegensätze ganz wunderbar vereinen lassen, wie sie ein Ganzes werden, das hört man sich am besten an. Wie sich die Improvisationen entwickeln, wie man in einem Rhythmus zusammenfindet, um nicht lange später wieder völlig frei zu agieren, dabei aber die anderen nie aus den Augen (oder Ohren) läßt, das muss man selbst gehört haben.
Darum keine weiteren Beschreibungsversuche. Das Album ist auf John Zorn's Label 'Tzadik' erschienen und ohne Probleme erhältlich. Viel Spass!

Aufzeichnungen eines Gitarristen

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David-Binney-Balance

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