Morgen Mittwoch leitet mein ehemaliger Gitarren-Lehrer die Jazz-Session im Porgy.
Als ich vor Jahren mein Interesse für Jazz erwachte und rasch wuchs, war ich nicht in der Lage, das Gehörte auf meiner Gitarre umzusetzen. Bis dato hatte ich mir alles selbst beigebracht, aber den Jazz-Sound hab ich nicht so ohne weiteres hingekriegt.
Über einen Bekannten kam ich so zu Eric, der mich sozusagen in den Jazz initialisierte. Ugnefähr ein Jahr lang haben wir uns regelmässig geroffen und hauptsächlich miteinander gejammt. In dieser Zeit hab ich viel gelernt. Seither hab ich auch immer wieder mit ihm im Uplugged Jazz-Sessions gespielt. Eric ist ein famoser Jazz-Gitarrist, vor allem im Bebop zu Hause.
Witzigerweise kannte ich ihn davor schon jahrelang als den leidenschaftlichen Jazzer von der Strasse, wie ihn viele Leute kannten. Er spielte oft am Südtiroler Platz oder auf der Favoritenstrasse.
Ausserdem hat er eine tolle eigene Band namens Desert Wind. Sie spielen traditionelle jüdische Lieder in einem jazzig-groovigen Kontext, absolut hörenswert.

Derzeit finden im Porgy & Bess in Wien die Short-Cuts statt, eigentlich eine Veranstaltungsreihe des Jazzfest Saalfelden, die Chrisoph Huber, seines Zeichens Leiter des Porgy, vor rund zehn Jahren mitbegründet hat.
Da das Jazzfest Saalfelden heuer aus budgetären Gründen nicht stattfinden kann, hat Christoph Huber die Short-Cuts kurzerhand nach Wien geholt. So kommt man in den Genuss von zumindest einem Teil des immer toll programmierten Jazzfest. Ausserdem ist damit ein Zeichen gesetzt, denn das Land Salzburg war nicht bereit Förderungen bereitzustellen, um ein Jazzfest Saalfelden zu ermöglichen, das international hoch geschätzt wird und als eines der besten Europas gilt. Verblüffend aber wahr ist, der Mainstream wird im Programm weitestgehend ausgelassen, trotzdem ist es meist ausverkauft. Die Salzburger Festspiele aber werden indes massiv gefördert. An den vergleichsweise geringen Beträgen, die Saalfelden bräuchte, kann's nicht liegen, vielmehr fehlt hier wohl der Wille. Traurig, dass dem Land Salzburg ein überaus renommiertes Jazz-Festival so gar nicht wichtig ist.
Bleibt zu hoffen, dass für nächstes Jahr eine Lösung gefunden wird. Bis dahin: geht zu den Shortcuts!